Mittwoch, 22. Juli 2009

You know that I could use somebody

"Vielleicht bist du einfach zu großzügig in deiner Bereitschaft zu Helfen"

sagte eine Freundin, als ich mich bei ihr über den Mangelnden Elan zweier anderer Freunde Bekannter ausließ.
Ich dachte kurz darüber nach. Bin ich vielleicht das Problem? Empfinde ich das Genörgel der anderen nur als so unangemessen, weil ich ein viel zu großherziger Mensch bin, der nicht "Nein" sagen kann? Lasse ich mich vielleicht ausnutzen? NEIN! Ganz gewiss nicht!
Wenn ich meine Hilfe für etwas zusage, dann gewähre ich diese auch und zwar ohne zu jammern oder mich zu beschweren. Und wenn ich einer Freundin helfe, dann tue ich das nicht, weil ich mich dazu verpflichtet fühle oder weil ich weiß, dass ich dann irgendwann mal was von ihr verlangen kann, sondern weil ich ihr eben gern helfe. Weil es trotz der Arbeit nämlich Spaß macht, weil man eben nicht nur eine Bekannte ist, sondern eine Freundin.
Und wenn es dann auch noch um deren Geburtstag geht und nicht einfach nur um irgendeine Schnapsidee, die sie sich in den Kopf gesetzt hat, dann verstehe ich noch viel weniger, wie man sich von seinem eigenen Stolz leiten lassen kann.
Und dabei bedeutet Freundschaft nicht, sich selbst zurück zu nehmen und nur zum Gehilfen eines anderen zu werden, sondern sich selbst mit all seinen Ideen und all seiner Hingabe einzubringen. Denn sonst könnte man auch irgendwen von der Straße um Hilfe bitten und bräuchte keine Freunde mehr.

yours truly
covergirl

Donnerstag, 25. Juni 2009

Hang up the chick habit...

...hang it up, daddy,
or you'll be alone in a quick


Wir alle haben unsere Prinzipien unsere Ideale und Ansichte, unsere ganz persönlichen Vorstellungen von der Welt und unserem Leben. Wir brauchen sie, um unseren Weg zu finden, nicht in der Fülle von Möglichkeiten, die das Leben für uns bereit hält unterzugehen. Wir halten uns an unseren Leitfaden und nennen es Konsequenz.
Was aber, wenn uns etwas passiert, dass nicht in unser Schema passt, etwas an das wir kein Raster anlegen können? Sollten wir es ignorieren und eben als Ausnahme hinnehmen? Sollten wir uns an unsere Prinzipien halten und "das Richtige tun"? Oder sollten wir uns von Zeit zu Zeit mal auf etwas einlassen, das nicht unseren Vorstellungen entspricht, das uns vielleicht nicht ins Konzept passt? Und können wir das überhaupt? Wenn ich davon übezeugt bin, dass die Autobahn der einzige Weg ist von A nach B zu kommen, warum sollte ich die Landstraße probieren?
Vielleicht einfach, um herauszufinden, ob es nicht doch auch so möglich ist, ein Ziel zu erreichen. Vielleicht anders als gedacht, aber doch mit dem gleichen Ergebnis.
Ich behaupte nicht, dass es einfach ist von seinen Idealen abzurücken, sie sind ein prima Schutzschild, aber wenn ich die Augen vor allem verschließe, an was ich nicht glauben will, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ich irgendwann allein auf der Autobahn bin.

yours truly
covergirl

Montag, 22. Juni 2009

Somehow here is gone

Ich denke über meine Masterarbeit nach. Ob ich wirklich bereit bin, sie schon in einem Jahr zu schreiben. Ich beobachte Menschen um mich herum, die bereits mitten drin sind und ganz unterschiedlich damit umgehen. Ich denke über mein erstes Semester hier nach und darüber, was sich seit dem verändert hat. Vieles und nichts...
Ich habe das Gefühl mich nicht verändert zu haben, jedenfalls nicht gravierend. Und ich frage mich, was sich hätte ändern sollen. Was an mir könnte anders sein?
Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Grundschulkind ein paar mal bei der Arbeitskollegin meiner Mutter war. Die hatte eine Tochte im Teenageralter. Und ich weiß noch, dass ich dort im Gästezimmer lag und darüber nachdachte, wie ich sein würde, wenn ich 14 wäre. Ich dachte, ich würde ein völlig anderer Mensch sein. Wurde ich aber nicht
Als ich anfing zu studieren, dachte ich, dass ich mich sicher total verändern würde, dass mir total irre Dinge passieren würden. Aber irgendwie fühl ich mich noch immer, wie vor vier Jahren und ich frage mich, ob es an mir liegt oder ob das nunmal so ist - das Leben.

your truly
covergirl

Donnerstag, 4. Juni 2009

Oh I need the darkness, the sweetness, the sadness, the weakness

Wenn man gegen eine Erkältung ankämpft und prokrastiniert, sollte man keine alten CDs auskramen und auch nicht die traurigsten Songs, die man kennt bei Youtube suchen. Jetzt sitz ich hier und denke an alte Freundinnen und vergangene Sommer. An Zeiten, in die ich manchmal gerne zurück möchte. Ich denke an Nächte, die ich nochmal durchleben möchte, an Gespräche, die ich festhalten wollte und an die ich mich jetzt nur noch blass erinnern kann. Ich denke an Menschen, die nicht mehr in meinem Leben sind, obwohl sie es sein sollten. Und ich finde es furchtbar, dass draußen jetzt wieder die Sonne scheint. Melancholie steht mir gut, aber ich trage sie selten in der Öffentlichkeit. Ich kann nicht einfach jemandem mein Herz ausschütten, mich ausheulen. Statt dessen sitze ich von Zeit zu Zeit einfach da und habe einen Klos im Hals, weil sich die Leere in mir ausbreitet, die ich nicht in Worte fassen kann. Ich wünschte mir, ich könnte meine Trauer, meine Ängste, meine Bitterkeit besser teilen, mich öffnen. Aber ich kann nicht und deshalb brauch ich das hier einfach. Ich brauche die Einsamkeit, die Melancholie, die ungesehenen Tränen, die so selten fließen. Einfach, damit ich weiß, dass ich noch nicht zu Eis erstarrt bin.

yours truly
covergirl

Montag, 1. Juni 2009

Put your faith in what you most believe in

Als ich ein kleines Mädchen war, ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich schon in der Schule war, da wurde ich in ein ganz wundersames Land mitgenommen. In eine fremde Welt, die mich sofort faszinierte. Meine Cousine hatte für uns Karten für "Starlight Express" besorgt und ich war verzaubert. Sie überspielte mir die CD auf Kassette und ich hörte nichts anderes mehr. Lernte die Texte auswendig, schnallte mir Rollschuhe an und schnappte mir ein paar Freundinnen, die im Background tanzten. Von da an war ich Musical-Fan. Und ich hatte das Glück, dieser Leidenschaft zu fröhnen. "Cats","Das Phantom der Oper", "Tanz der Vampire", "Mamma Mia!", "Elisabeth" und gestern "Tarzan".
Als kleines Mädchen wollte ich unbedingt auch so toll geschminkt, mit aberwitzigen Kostümen auf der Bühne stehen und singen. Aber ich war nicht mutig genug dafür zu kämpfen, hatte nicht die Stimme und hätte nie die Kondition für eine richtige Tänzerin gehabt. Aber das macht nichts. Ich bin immer noch verzaubert. Ich liebe es immer noch. Und zu hause, wenn mich keiner sieht singe ich laut drauf los, tanze und hüpfe durchs Zimmer und bin wieder das kleine Mädchen mit einem großen Traum.
Vielleicht ist das alber, vielleicht sogar peinlich, aber für mich ist es eben immer noch ein Zauber, eine fremde Welt und wer könnte nicht ein bisschen Magie in seinem Leben gebrauchen?

yours truly
covergirl

Dienstag, 19. Mai 2009

Gone going...

Ich bin eigentlich ein fröhlicher, optimistischer, idealistischer Mensch, der sich nicht so schnell runter ziehen lässt, sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, entspannt bleibt, selbst im größten Stress. Aber grade ist ein Punkt erreicht, wo ich nicht mehr will. Ich will einfach weglaufen. Mal abgsehen von meinen Freunden gibt es echt wenig, was mir Momentan Spaßt macht in meinem Leben. Mein Studium besteht größtenteils nur noch aus blöden Seminaren, die mir nichts bringen und mich teilweise noch demotivieren, im Job gibt's auch selten was Aufmunterndes zu hören und sonst plätschert alles so vor sich hin. Und natürlich kommt immer alles zusammen, alles nervt mich und ich bin unzufrieden mit mir in der Welt und weiß nicht, an wem ich es auslassen könnte außer an mir selbst. Niemand ist Schuld und ich tobe innerlich. Ich hab das Gefühl nichts mehr richtig gut zu machen, alles nur noch irgendwie abzuarbeiten. Das ist doch blöd, so sollte es nicht sein. Und ja, ich weiß, dass es nem Haufen Leuten so geht, aber das macht es nicht besser. Es gibt einfach Tage, an denen man nicht aufstehen sollte, auch wenn draußen die Sonne scheint.

yours truly
covergirl

Montag, 4. Mai 2009

We might as well be stranges...

Als ich heute morgen mit meiner Mutter telefonierte, erzählte sie mir, dass eine junge Frau, die früher mal soetwas wie meine beste Freundin war, nun ein Baby bekommt. Sie ist zwei Jahre jünger als ich, jetzt nach ihrer Ausbildung arbeitslos und wird wohl auch alleinerziehend sein.
Meine Mutte erinnerte mich daran, dass wir als Zehnjährige mal geschworen hatte, uns niemals aus den Augen zu verlieren. Und jetzt? Was weiß ich schon noch über sie? Was weiß sie über mich?
Das Einzige, was wir je gemeinsam hatten, waren die Sommerferien. Sie war nicht dumm, aber ich war immer die Schlaue. Sie war nicht einfallslos, aber ich war immer die Tonangebende. Sie hatte keine schlechte Kindheit, aber ich war immer die gut Behütetet. Wir spielten mit Barbypuppen und Legosteinen, kletterten auf Bäume und drehten uns auf der Schaukel, bis uns schlecht war. Aber irgendwann, es gab keinen konkreten Anlass, verloren wir uns. Ich verbrachte die Sommerferien nicht mehr so oft dort und sie verbrachte ihre Zeit mit ihren Freunden. Sie fing an zu rauchen und sich für Jungs zu interessieren, die nicht gut für sie waren. Ich fing an, Gedichte zu schreiben und mich in philosophischen Fragen zu verlieren.
Ich wüsste nicht mal, was ich ihr sagen könnte.
Etwas steht zwischen uns, aber wenn ich es zu greifen versuche, erstreckt sich nur eine große Leere. Wir sind uns fremd, weil wir nicht mehr die Kinder sind, die wir mal waren. Aber loslassen kann ich nicht, weil das Kind, das sie mal war immer noch in meinem Herzen ist. Ich habe solche Angst, dass wenn ich mir sie heute genauer anschauen würde, wenn ich ihre vertraute Stimme Dinge sagen hören würde, die ich nicht hören will, ich auch noch diesen Teil von ihr verlieren würde. Also bleib ich stumm und blind und tue so, als wären wir Fremde.

I don't know your face no more
It's just a place I'm looking for
We might as well be strangers in another town
We might as well be living in a different world

I don't know your thoughts these days
We're strangers in an empty space
I don't understand your heart
It's easier to be apart

We might as well be strangers
For all I know of you now



yours truly
covergirl

Mittwoch, 15. April 2009

You can't always get what you want...

Wollen wir immer das, was wir nicht haben können oder bekommen wir nur nie das, was wir wollen? Und woher wissen wir, was wir wollen? Wie können wir überhaupt wissen, dass wir etwas unbedingt haben wollen, wenn wir es noch gar nicht kennen? Und wieso wollen wir Dinge so oft gar nicht mehr, wenn wir sie haben?
Weil wir ständig damit beschäftigt sind, unser Leben zu verbessern. Das ist genetisch bedingt, der Mensch strebt nun mal immer noch nach etwas Höherem. Das treibt uns an und wirft uns gleichzeitig immer wieder zurück. Es fällt uns schwer, Dinge so hinzunehmen, wie sie sind. Deshalb kaufen Frauen ständig Dekoartikel und Männer Autozubehör. Oft wissen wir, dass wir im Kern ganz zufrieden sind, mit dem was wir haben. Aber trotzdem scheint da immer noch eine Stimme in uns zu sein, die sagt: „Das kann doch nicht alles sein.“
Und wenn diese Stimme zu laut wird, fangen wir an, das was wir haben, zu boykottieren und in Frage zu stellen. Dann ziehen wir um, trennen uns oder belegen Yoga-Kurse. Wir trauern um die Dinge, die wir nicht zu bekommen scheinen, anstatt uns über die zu freuen, die uns geschenkt werden. Denn meistens bekommen wir vielleicht nicht das, was wir denken zu wollen, aber doch das was wir brauchen.

No you can't always get what you want
But if you try sometimes, you might find
You get what you need.


yours truly
covergirl

Freitag, 3. April 2009

There goes my pain, there goes my chains...

In einem Kurs über amerikanische Literatur sprachen wir über dieses Gedicht von Emily Dickinson. Es ist ziemlich offensichtlich, dass sie darin ihren Schmerz zum Ausdruck bringt. Aber welchen? In den meisten Interpretationen geht es um psychische Schmerzen, den langsamenen Verfall der Seele und den Triumph des Wahnsinns.
Als ich das Gedicht das erste Mal las, dachte ich sofort an einen Migräne-Anfall. Für mich beschreibt sie echten physischen Schmerz, der sie einsam macht.

"Ich denke, Schmerz ist das am meisten unterschätzte Gefühl, dessen wir fähig sind"

,sagt der Graf in Die Brautprinzessin und ich finde, er hat Recht.
Schmerzen können wir selten teilen, wir können sie nicht wirklich nachfühlen oder präzise genug beschreiben. Das geht mit Gefühlen oft besser. Außerdem kann man die vielleicht beeinflussen. Wenn ich traurig bin, kann ein Telefonat mit einer Freundin helfen, wenn ich Schmerzen habe, hilft mir das nur, wenn sie Apothekerin ist und an Medis rankommt.
Und es muss nicht mal etwas Großes sein. Ein simpler Kopfschmez kann uns schon den Tag vermiesen und dann ist man auch keine Freude für andere.
Es muss also nicht immer eine Psychose, Depression oder ähnliches sein, die uns von der Welt abkoppelt, manchmal ist es "nur" unser eigener Körper.

yours truly
covergirl

Donnerstag, 2. April 2009

always look on the bright side

Freundin: "Kommilitone X mag dich übrigens nicht."
Covergirl: "Aha, wieso denn nicht?"
Freundin: "Weil du letztes Semester sein Referat so kritisiert hast."

Zugegeben, ich war nicht grade nett, aber trotzdem hab ich mich strikt auf sachlicher Ebene zum Referat geäußert, nicht zu der Person. Vielleicht war mein Ton ja ein wenig ruppig, aber wir sind schließlich nicht mehr im Kindergarten und sollten in der Lage sein, Kritik vernünftig zu verarbeiten.
Trotzdem scheint mir dieser eine negative Satz nun eine negative Gesamtbewertung eingebracht zu haben. Dass ich den Betreffenden sonst durchaus freundlich behandele, scheint nicht aufzufallen und auch nicht zu zählen.
Dass wir dazu neigen, dem Negativen mehr Beachtung zu schenken als dem Positiven ist keine neue Erkenntnis. Oft scheint ein Contra mehr zu wiegen als drei Pros und weder Vernunft noch Freunde haben eine Chance das zu ändern.
Aber warum ist das so? Warum schafft es eine einzige faule Traube einen ganzen Obstkorb zu ruinieren, eine frische Ananas jedoch nicht drei faule Trauben zu retten? Warum hat das Negative so eine Macht, während das Positive meist nur die Flucht antreten kann?
Vielleicht weil wir beigebracht kriegen, Auffälligkeiten zu beachten. Alles, was nicht ins Konzept passt muss von Bedeutung sein und muss deshalb dreimal mehr wiegen. Schlechtes bleibt in Erinnerung, gemeine Dinge merkt man sich besser als Komplimente.
Dabei könnte es so einfach sein. Man muss nur die eine faule Traube wegschmeißen können und glauben, dass sie nicht sympthomatisch für den ganzen Obstkorb ist.
Klar, man kann das Negative durch Ignorieren nicht ewig fernhalten, aber man hat ein paar mehr Chancen das Positive zu sehen - an einem Obstkorb, an einer Situation oder an einem Menschen.

yours truly
covergirl

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