Montag, 3. August 2009

All the Single Ladies

Es war der typische Mittzwanzigergeburtstag mit den üblichen Verdächtigen. Da waren die alten Freunde, die neuen Freunde, das obligatorische Familienmitglied, die Pärchen und wir. Die bösen Mädchen. Bereits vor der Buffeteröffnung war uns klar, dass wir schleunigst anfangen mussten, zu trinken, um die unglaubliche Langeweile wegzuspülen, die von den Perlenpaulas mit ihren Anhängen ausging. Wenn sich an einem Freitagabend in den Semesterferien die Gespräche vornehmlich um die Uni und die weitere Zukunftsplanung drehen, läuft definitiv etwas schief. Einen Berg Nudelsalat und zwei Stücke Kuchen später fanden wir uns im Raucherzimmer wieder. Die einen, weil sie ihrer Sucht fröhnen wollten und die anderen, weil sie nicht allein in der Gefahrenzone bleiben wollten. Spätestens als ich das typische „Von-einem-Teller-essen“-Ritual beobachtet hatte, war mir klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Also fingen wir an Cosmopolitans zu mixen (bis auf den vergessenen Cranberrysaft, der Gott sei Dank von der Gastgeberin gesponsort werden konnte, hatten wir uns vorsorglich alles Zutaten selbst mitgebracht). Nach dem zweiten Cosmo waren wir reif für strahlendere Zeiten...also holte die Gastgeberin Zimt, Orangen und Tequila Gold. Ich staunte nicht schlecht, als sich tatsächlich eine Perlenpaula zum Trinken animieren ließ. Die männlichen Accessoires lehnten dankend ab und gaben vor nichts trinken zu wollen, aber viel wahrscheinlicher war wohl, dass Frauchen – pardon Freundin – etwas dagegen hatte. Nach dem zweiten Tequila und einigen kritischen Blicken aus den Feindesreihen, verzogen wir uns wieder ins Raucherkabinett und warteten ab. Wie ich es prophezeit hatte, verschwanden sämtliche Pärchen, nebst Verwandschaft und alter Freundin so gegen elf. Man müsse morgen früh raus. Wir beschlossen, endlich mit der Party anzufangen und nach gefühlten zehn weiteren Tequila, landeten wir zu sechst in einem Kleinwagen auf dem Weg zum nächsten Club. Und während die Perlenpaulas friedliche schlummerten, taten wir das wofür wir gekommen waren: wir feierten. Wir feierten das Geburtstagskind und uns, die wir irgendwie immer ein wenig zu laut, ein wenig zu trinkfest und ein wenig zu unanständig sind. Wir feierten unsere Freiheit, unseren guten Musikgeschmack, unsere Einzigartigkeit und unsere Freundschaft. Und dazu passten nun wirklich keine Perlen.

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